Wüstungen – 100 mal x deutsche Schicksale

„Wüstung“ nennt man eine in der Vergangenheit aufgegebene Siedlungs- oder Wirtschaftsfläche. Zwischen 1952 und 1988 wurden entlang der innerdeutschen Grenze auf DDR-Seite über einhundert Dörfer, Weiler und Einzelgehöfte von den Machthabern dem Erdboden gleichgemacht.

Diese Orte haben das freie Schußfeld gestört, waren schlecht zu bewachen oder standen einfach zu nah an der Grenze. Die Menschen, die dort lebten, wurden einfach zwangsweise umgesiedelt. Dabei verloren sie für immer ihre Heimat.

Göran Gnaudschun und Anne Heinlein haben an diesen Orten fotografiert, Texte geschrieben, Gespräche mit Zeitzeugen geführt und in privaten Fotoalben Bilder gefunden, die vom Leben in den Orten erzählt. Bild- und Textdokumente aus staatlichen Archiven thematisieren die Vorgänge aus administrativer Sicht.

Anne Heinlein und Göran Gnaudschun tauchen mit ihrer vielschichtigen Arbeit tief in einen von der Öffentlichkeit fast vergessenen Teil der jüngeren deutschen Geschichte ein.

Hier sehen Sie einen kurzen Film von Anne Heinlein über ihren Weg zu diesem Thema. Deutschlandradio Kultur brachte dazu im vergangenen Oktober einen Beitrag.

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Im übrigen lief diese Aktion der Zerstörung der Lebensstädten der Menschen unter dem Decknamen „Operation Ungeziefer“.

Am 25.01.2017, 19:00 bis 21:00 Uhr findet ein Künstlergespräch und die Buchvorstellung „Wüstungen – Geschleifte Orte an der innerdeutschen Grenze“ von Anne Heinlein und Göran Gnaudschun in der gleichnamigen Ausstellung im Haus am Kleistpark, Grunewaldstr. 6-7, 10823 Berlin, statt. Die Moderation hat Marion Brasch.

Leider kann ich an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen, da ich selbst an einer anderen Veranstaltung aktiv beteiligt bin.

In der Ausstellung und im Buch findet auch mein 1975 geschleifter Heimatort in Bild und Text einen würdigen Platz. Siehe dazu auch Lenschow in memoriam

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